Granma. Posaunen aus Havanna

Stefan Kaegi/Rimini Protokoll (CH/DE)

Spanisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Performance Theater

Kuba war immer wieder Projektionsraum für Utopisten und Feindbild für deren Kritiker. Im 60. Jahr nach der Revolution hat Rimini Protokoll die Enkelgeneration nach ihren Bezügen zum Mythos und zur Realität der Revolution gefragt und vier von ihnen eingeladen, zu erzählen. Da ist zum Beispiel Daniel, 36, Mathematiker und Filmemacher. Sein Großvater, Faustino Pérez, war einer der vertrautesten Kameraden Fidel Castros und organisierte 1956 das Schiff „Granma“, das die Revolutionäre von Mexiko nach Kuba brachte. Nach deren Triumph wurde Pérez erster Minister für die Rückgewinnung unterschlagener Güter und begann mit der Enteignung der Eliten. Sein Enkel Daniel besitzt noch heute den Katalog einer Auktion, auf der edle Haarspangen und Strandvillen versteigert wurden. Doch was kann er sich davon heute kaufen?

In „Granma. Posaunen aus Havanna“ begehen junge Kubaner*innen mit der 31-jährigen Musikerin Diana, deren Großvater das „Orquesta Maravillas de Florida“ gründete, eine Zeitreise über mehrere Generationen und verflechten ihre Familiengeschichten mit den gesellschaftspolitischen Fragen einer Gegenwart, in der sich Kuba verändert. Gemeinsam mit dem Komponisten Ari Benjamin Meyers und vier Posaunen üben sie sich zudem in musikalisch-revolutionärer Praxis: gemeinsam etwas lernen, von dem man vorher nicht dachte, dass es möglich ist.

Hier geht’s zum Interview mit dem Regisseur Stefan Kaegi in unserem HELLERAU-Magazin.

Veranstaltung wird in Spanisch deutschen und englischen Übertiteln gezeigt.