Friday Night

Ensemble Modern/IEMA (DE)

Musik

Der Komponist Hans Zender ist ein interdisziplinär orientierter Künstler par excellence. Auch als Dirigent und Autor brillanter Essays hat er stets versucht, dem Wesen des Hörens auf die Spur zu kommen. Kompositorisch hat er sich mit der Entwicklung einer eigenen, mikrotonal organisierten Harmonik die Möglichkeiten eines reinen, von den Verschiebungen der temperierten Stimmung befreiten Klanges erschlossen.

Kern des Projekts der Internationalen Ensemble Modern Akademie bildete die Erarbeitung von Zenders „Denn Wiederkommen. Hölderlin lesen III“ für Streichquartett und Stimme mit Salome Kammer sowie den Musiker*innen der Internationalen Ensemble Modern Akademie mit Dozenten des Ensemble Modern und Hans Zender selbst. Höhepunkt der Arbeit waren Workshops mit dem Komponisten im September 2018 im Rahmen der Meersburger Konzert-Gespräche, an deren Ende ebenfalls das heutige Konzertprogramm aufgeführt wurde.

Das Ensemble Modern trägt Beethovens Streichquartett D-Dur op. 18 Nr.3 bei; Salome Kammer und der Akkordeonist Teodoro Anzellotti Hans Zenders „Hölderlin Lesen V“ (Ein Wandersmann….zornig) vor. Mit dem Ensemble Modern verbindet Hans Zender als Komponist, Initiator und Denker eine tiefe und langjährige Freundschaft; er gab Impulse zur Gründung des Ensemble Modern, 1993 initiierte er die Gesprächskonzertreihe „Happy New Ears“, die 2018 ihre 100. Ausgabe erlebte.

Programm

Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 18, Nr. 3 (1800)
Streichquartett des Ensemble Modern
Jagdish Mistry – Violine
Diego Ramos Rodríguez – Violine
Megumi Kasakawa – Viola
Michael M. Kasper – Violoncello

Hans Zender: Hölderlin lesen V. – Ein Wandersmann … zornig (2012)
Salome Kammer – Sprecherin
Teodoro Anzellotti – Akkordeon

Pause

Hans Zender: Hölderlin lesen III. – Denn Wiederkommen (1991)
Absolventen der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) Lola Rubio – Violine
William Overcash – Violine
Laura, Hovestadt – Viola
Kyubin Hwang – Violoncello
Salome Kammer – Sprecherin

Mitwirkende

Ensemble Modern

Das Ensemble Modern ist das älteste deutsche Ensemble, das sich ausschließlich zeitgenössischer Musik des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Neben Konzerten in seiner Heimatstadt Frankfurt ist das Ensemble weltweit bei den renommiertesten Festivals und in herausragenden Spielstätten zu erleben. In enger Zusammenarbeit mit Komponisten erarbeiten die Musiker jedes Jahr durchschnittlich 70 Werke neu, darunter etwa 20 Uraufführungen. Seine unverwechselbare programmatische Bandbreite umfasst Musiktheater, Tanz- und Videoprojekte, Kammermusik, Ensemble- und Orchesterkonzerte.

Internationale Ensemble Modern Akademie

Die 2003 gegründete Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) ist die Ausbildungsstätte des Ensemble Modern. Unter ihrem Dach werden jährlich verschiedene Ausbildungsprogramme angeboten: internationale Meisterkurse, Education-Projekte, das Internationale Kompositionsseminar und ein Masterstudiengang im Bereich Zeitgenössische Musik in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

Teodoro Anzellotti

– Akkordeonist – hat wesentlich zur Integration des Akkordeons in das klassische Musikleben beigetragen und stellte seine Kunst insbesondere in den Dienst der Neuen Musik: Durch neue Spieltechniken hat er die Klangfarben des Akkordeons erheblich erweitert und das Hörbild profiliert. Mehr als 300 neue Werke wurden für Teodoro Anzellotti geschrieben: von Komponisten wie z.B. George Aperghis, Heinz Holliger, Toshio Hosokawa, Mauricio Kagel, Michael Jarrell, Isabel Mundry, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann und Hans Zender.

Salome Kammer

– Stimmsolistin, Schauspielerin, Sängerin, Cellistin – ist seit 1990 in Konzerten für Neue Musik als Vokalsolistin zu hören und hat zahlreiche Werke der neuen Musik international uraufgeführt. Ihr Repertoire umfasst Avantgarde-Gesang und virtuose Stimmexperimente, klassisches Melodrama, Liederabende, Dada-Lyrik, Jazzgesang oder auch Broadwaysongs. Komponisten im In- und Ausland, darunter Helmut Oehring, Wolfgang Rihm, Isabel Mundry, Bernhard Lang, Carola Bauckholt, Peter Eötvös oder Jörg Widmann schreiben Stücke für die Künstlerin.