FLAGS

Paula Rosolen/Haptic Hide (DE)

Performance Tanz

Die Tanzkritikerin Mila Iskrenova schrieb:
„Zweifellos hat die Choreografin ihre Absichten erfüllt, aber auf einer tieferen Ebene hat sie sie übertroffen.  Das Bild, das sich aus unseren unbewussten Reflexen ergibt, ist manchmal wahrer und bedeutsamer als unsere rationalen Urteile. Das Bild der Realität, das uns Flags vor Augen führt, ist ein unerbittlicher, epischer Spiegel unseres Massenunbewusstseins, wie ein Röntgenbild, das Machtkomplexe und Machtkämpfe in erschreckender Fülle enthält.  Die Choreografin Paula Rosolen hat ein verstörendes, schmerzhaftes Porträt ihrer Wahrnehmung der zeitgenössischen Welt konstruiert, die bisher nur als Hirngespinst der künstlerischen Phantasie existiert – so hoffen wir zumindest.“

Flaggen und Fahnen sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Sie markieren die Zugehörigkeit zu einem Fußballclub im Stadion oder repräsentieren eine Nation bei einem Staatsempfang. Sie werden beim Twirling kunstvoll durch die Luft geschleudert und kommunizieren Signale und Botschaften in der Schifffahrt und im Militär. Auch wenn sich Menschen dank Satelliten und Breitbandnetzen nahezu in Echtzeit über große Distanzen verständigen können, Flaggen bleiben bei der Übertragung von Botschaften wichtig. Die Frankfurter Choreografin Paula Rosolen macht deshalb diese ignorierten Kommunikationsmittel zum Mittelpunkt ihrer neuen Arbeit. Sie überblendet unterschiedliche Gebrauchs- und Zeichensysteme von Flaggen und kreiert eine eigene Zeichensprache. Das Theater wird zum Experimentierfeld, in dem – Missverständnisse und Fehlleitungen inbegriffen – grundlegende Prinzipien der Kommunikation spielerisch erlebbar werden, gültig auch in Zeiten der Binärcodes.

+ Doppelpack! Mit einem Ticket für Parkour am 31.07. erhalten Sie das Ticket für FLAGS am 31.07. zum halben Preis (Nur im Besucherzentrum oder an der Abendkasse buchbar).

+ Publikumsgespräch im Anschluss am Fr 30.07.

Paula Rosolen studierte Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und erhielt ihren Master in Choreografie an der Justus-Liebig-University in Gießen. In Ihren Choreografien arbeitet sie im Grenzbereich von Tanz, Performance, Musik und Theater. Rosolen verfolgt das Ziel, den Tanz, der der populären Kultur und den weltlichen Aktivitäten innewohnt, sichtbar zu machen, indem sie diese Sujets unter einem bestimmten Gesichtspunkt betrachtet und dann in einen fremden setzt. Sie erhielt den ersten Preis des Wettbewerbs Danse Élargie, der vom Théâtre de la Ville in Paris und dem Musée de la Danse ausgerichtet wurde. Rosolens Arbeiten wurden auf der Deutschen Tanzplattform, dem Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt, dem Frankfurt LAB, dem deSingel Arts Campus in Antwerpen, dem Theaterfestival Basel, dem Théâtre de la Ville Paris, dem Centro Cultural de la Cooperación in Buenos Aires, den Sophiensælen in Berlin ZKM Karlsruhe, dem Museum Wiesbaden, dem Kampnagel in Hamburg, dem DPAC in Kuala Lumpur und dem Dance New Air Festival in Tokio gezeigt . Rosolen hatte Residenzen in Institutionen wie dem K3 Zentrum für Choreographie in Hamburg, Workspace Brüssel, dem Hessischen Staatsballett, sowie in der Villa Kamogawa des Goethe-Instituts in Kyoto und der Saison Foundation in Tokio.