Empire

Milo Rau/IIPM (DE, CH)

Arabisch, Französisch, Griechisch, Kurdisch und Rumänisch, mit deutschen Übertiteln | Publikumsgespräch im Anschluss am 18.09. | Veranstaltung im Rahmen der 28. Interkulturellen Tage Dresden

Theater

Was heißt Flucht? Was Heimat? Wie wird das Gesicht des neuen Europa aussehen? Als Abschluss der Europa-Trilogie, einer dreijährigen Auseinandersetzung mit Mythos und Realität Europas, präsentiert „Empire“ biografische Close-Ups von Menschen, die als Flüchtlinge nach Europa kamen oder an seinen Rändern ihre Heimat haben. Die Schauspieler*innen Akillas Karazissis aus Griechenland und Rami Khalaf aus Syrien, der kurdische Künstler Ramo Ali und die Schauspielerin Maia Morgenstern aus Rumänien, international bekannt geworden unter anderem als Mutter Gottes in Mel Gibsons „The Passion of the Christ“, erzählen von künstlerischer und wahrer Tragik, von Folter, Flucht, Trauer, Tod und Wiedergeburt – und damit von einem Europa zwischen antikem Mythos und imperialer Gegenwart. Was geschieht mit Menschen, die ihr Hab und Gut oder ihre Heimat durch Krisen und Krieg verloren haben? Intim und doch von epischer Größe entsteht das Porträt eines Kontinents, dessen Vergangenheit vielfach gebrochen und dessen Zukunft ungewiss ist. „Empire“ beschreibt Europa als mythisches wie realpolitisches Imperium, den Europäer als Träger uralter Traditionen wie auch als ewigen homo migrans.

Milo Rau, Gründer des IIPM – International Institute of Political Murder – ist einer der derzeit gefragtesten Regisseure Europas; seine Produktionen touren weltweit. Er wurde u.a. mit dem Schweizer Theaterpreis, dem ITI-Preis zum Welttheatertag, dem 3-Sat-Preis, dem Peter-Weiss-Preis, mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und mit der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik geehrt. Als Nachfolger von Johan Simons ist Rau ab der Spielzeit 2018/19 der Künstlerische Direktor des Nationaltheaters Gent.