Eine Einstellung zur Arbeit

Antje Ehmann/Harun Farocki (DE)

Installation Film

Für das Projekt „Eine Einstellung zur Arbeit“ haben der Filmemacher Harun Farocki und die Kuratorin Antje Ehmann seit 2011 weltweit Workshops zum Thema Arbeit durchgeführt. In 15 Städten wurden Arbeitswelten befragt, untersucht und gefilmt. Das entstandene, global ausgerichtete Archiv von über 400 Videos nimmt fast enzyklopädischen Charakter an, indem es die Arbeitsrealitäten eines globalen Kapitalismus doku- mentiert. HELLERAU präsentiert die Arbeit im Rahmen einer Installation und einer Filmpräsentation.

Arbeit
Der Untersuchungsgegenstand ist die „Arbeit“: bezahlte oder unbezahlte, materielle oder immaterielle, traditionsreiche so wie die gänzlich neue. In manchen afrikanischen Ländern lebt eine ganze Familie davon, dass sie auf einem Stück Mittelstreifen Ackerbau betreibt. In vielen Ländern der EU leben Landwirte davon, dass sie ihre Felder brach liegen lassen, wofür sie bezahlt werden und was mit Hilfe von Satelliten-Bildern überprüft wird.

Kamera-Arbeit
Formal führt die Aufgabenstellung in die Grundlagen filmischen Arbeitens ein und wirft essentielle Fragen filmischer Verfahren auf. Fast alle Arbeit ist repetitiv. Wie lässt sich ein Anfang und eine Ende finden? Soll die Kamera bewegt oder unbewegt sein? Wie lässt sich die Choreographie eines Arbeitsablaufs in einer einzigen Einstellung am besten und interessantesten einfangen? Zeigt es sich doch: Eine einzige Einstellung von 1 bis 2 Minuten kann bereits eine Narration erzeugen, eine Spannung oder Überraschung. Und genau das ist es, was wir an vielen der Workshop-Arbeiten lieben.

+ Sa 31.10., 15:30 Uhr, Filmpräsentation von Antje Ehmann:
Eine Einstellung zur Arbeit, ausgewählte Filme aus Marseille

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